LONDON (dpa-AFX) - Der Elektrokonzern Siemens  ist wie erwartet
aussichtsreichster Bieter für die neue Generation der
Hochgeschwindigkeitszüge beim Eurotunnel-Betreibers Eurostar. Nach
Abschluss des Ausschreibungsverfahrens habe Eurostar den Bewerbern
mitgeteilt, dass Siemens bevorzugter Bieter für den Bau von zehn neuen
Zugverbänden sei und voraussichtlich den Vertrag erhalten werde,
teilte der Tunnelbetreiber am Donnerstag mit. In zwei bis drei Wochen
werde der Vertrag unterzeichnet. Die Entscheidung für Siemens sei aber
gefallen.

    Branchenkreisen zufolge dürfte Siemens damit einen Umsatz von mehr
als 600 Millionen Euro einfahren. Ab 2011 will Eurostar zudem ein
umfangreiches Investitionsprogramm für den bestehenden Fuhrpark in
Angriff nehmen.

    Anleger zeigten sich von dem Auftrag wenig beeindruckt. Die
Geschichte sei bereits seit längerem auf dem Markt und dürfte daher
kaum den
Siemens-Kurs bewegen, sagte ein Börsianer. Die Aktie verlor am Morgen
0,51 Prozent und entwickelte sich damit etwas schwächer als der Dax
.

    Mit dem Auftrag hat Siemens den Konkurrenten Alstom 
 ausgestochen, der bisher die Züge für den Verkehr zwischen
der
britischen Insel und dem europäischen Festland geliefert hatte. Die
Franzosen müssen sich nun voraussichtlich mit der Überholung und
Umgestaltung der bestehenden Flotte begnügen. Die Gesamtinvestitionen
hätten ein Volumen von 700 Millionen britischen Pfund (800 Millionen
Euro), hieß es von Eurostar. 

    Aus Branchenkreise war bereits in der vergangenen Woche verlautet,
dass Siemens den Auftrag so gut wie sicher in der Tasche haben
dürfte./stb/stw/wiz