PARIS (dpa-AFX) - Der französische Bahntechnikkonzern und Anlagenbauer
Alstom <PALO.PS<AOM.FSE>M.FSE> muss einen herben Rückgang beim
Auftragseingang verkraften und zehrt wie seine Wettbewerber von den
vollen Orderbüchern aus Zeiten vor der Krise. Gegengesteuert wird auch
mit Entlassungen und dem Drehen an der Kostenschraube. Während der
Auftragseingang sich mehr als halbierte, stieg der Umsatz in den ersten
sechs Monaten um acht Prozent, wie Alstom am Donnerstag in Paris
mitteilte. Das Gewinnplus von sieben Prozent und der Margenanstieg sind
vor
allem den effizienteren Abläufen zu verdanken. Der Ausblick für die
operative Marge im Geschäftsjahr 2009/10 wurde vom Unternehmen
bestätigt.

    Unternehmenschef Patrick Kron richtet seinen Blick nach vorne und
hofft auf eine Erholung im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres (Ende März
2010). "Wir erwarten, dass sich die Auftragslage im zweiten
Geschäftshalbjahr verbessert." Mittel- und langfristig verspricht er
sich
Wachstumpotenzial für beide Sparten Energie und Transport. Mit einem
Anziehen der Nachfrage sei wegen zu erwartendem Wachstum in
Schwellenländern, neuen Regulierungen für Kraftwerken oder der
Stilllegung von alten Anlagen zu rechnen. 

UMSATZ STEIGT TROTZ SINKENDER AUFTRÄGE

    In der Transportsparte werden die Konjunkturpakete zahlreicher
Staaten weiter für eine Belebung sorgen. "Die ersten sechs Monate sind
eindeutig gekennzeichnet von der Verschiebung von Investitionen im
Energie Sektor", sagte Kron. Der Geschäftsbereich Transport sei von
langen Vertragslaufzeiten beeinflusst. Beides führte zu dem Absturz bei
Neuaufträgen.

    Wie auch der deutsche Konkurr<SIE.ETR>ns ,
profitieren die Franzosen aber noch von den vollen Auftragsbüchern aus
Zeiten vor
der Krise. So stieg der Umsatz um acht Prozent in den sechs Monaten zu
Ende September auf 9,683 Milliarden Euro. Der Auftragseingang brach
um 54 Prozent auf 7.134 Milliarden Euro ein, der Bestand ging um 7
Prozent auf 43.787 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich erzielte
Alstom
einen Gewinnanstieg um sieben Prozent auf 562 Millionen Euro. Mit seiner
Bilanz übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Um
sich auf die schwierige Wirtschaftslage einzustellen, baute Alstom nach
eigenen Angaben von April bis Ende September dieses Jahres rund
2.000 Stellen ab.

AKTIE LEGTEN ZU

    Zum Gebot für Areva T&D (Transmission & Distribution), dass
gemeinsam mit dem französischen Elektronikkonzern
S<PSU.PS<SND.FSE>tric
  sagte Kron, der Prozess laufe. Bei einem
erfolgreichen Gebot wollen die beiden Unternehmen die Areva-Sparte unter
sich
aufteilen. Areva T&D stellt Schaltfelder, Transformatoren und
schlüsselfertige Netzstationen zur Stromübertragung und- verteilung
her.
Aktien von Alstom legten etwas mehr als der Gesamtmarkt um 0,51 Prozent
auf 47,04 Euro zu. In einer ersten Reaktion beließ die WestLB ihre
Einstufung bei "Neutral"./sk/zb